Donnerstag, 27. November 2008

Die Koreaner und der Müll


Was uns von hier von Anfang an ein Mysterium war und wohl auch in Teilen bleiben wird ist das Thema "Koreaner und Muell" bzw. dessen Trennung.

Dass man Restmuell in extra dafuer vorgesehenen Saecken entsorgen muss, wussten wir noch von Frederiks Aufenthalt in 2005. Dafuer gibt es fuer private Haushalte weisse Saecke zu kaufen, die zumindest hier in Yongsan-gu mit blauer Aufschrift versehen sind. Und da faengt es schon an. Die Saecke darf man naemlich nur in "seinem" Dong (also Stadtteil) kaufen, da die Muellabfuhr "falsche" Saecke nicht mitnimmt. Am sichersten faehrt man also, wenn man die Beutel einfach im naechstgelegenen 7 Eleven kauft. Das praktische daran ist, dass der Preis nach Groesse geht, wenig Muell = wenig Muellgebuehren, eigentlich fair. Dummerweise fuehrt das aber dazu, dass die Stadtverwaltung die oeffentlichen Muelleimer bis auf wenige Exemplare ausgerottet hat, um zu vermeiden, dass der "smarte" Koreaner seinen Hausmuell dort entsorgt um Geld zu sparen. Sprich: holt man sich irgendwo unterwegs einen Kaffee, laeuft man in der Regel noch eine ganze Weile mit dem leeren Becher in der Hand rum, bis man entweder eine weitere Filiale des gleichen Kaffeebrauers findet oder den Becher halt auch mal mit nach Hause nimmt...

Ueber saemtliche anderen Muellsorten gibt es eine 12-seitige Broschuere der Seouler Stadtverwaltung, die unter anderem detailliert darueber aufklaert, dass man Plastikflaschen doch nach Moeglichkeit getrennt sammelt und zwar entsprechend der im Flaschenboden eingepraegten Nummer, Papier in Stapeln von nicht mehr als 30 cm Hoehe rausstellen soll und Instant-Nudelverpackungen nicht in den selben Beutel gehoeren wie Coladosen. Grosse Apartmentanlagen haben hier auch gern mal einen eigenen Container fuer Neonroehren, was man versteht, wenn man mal im Dunkeln an einer solchen Wohnsiedlung vorbeigefahren ist. Der durchschnittliche koreanische Haushalt hat es halt gern hell.

Was ist nun aber Restmuell? So ganz haben wir das immer noch nicht rausgefunden. Auf Korea4expats.com wird dazu zum Beispiel empfohlen, unter anderem Reiskocher, Fensterrahmen und Gartenschlaeuche in den Restmuell zu werfen. Danke, werden wir machen!

Neben Rest- und diversen Recyclingabfaellen gibt es hier auch noch spezielle Beutel fuer die Entsorgung von Essensresten. Das ist allerdings in keinster Weise vergleichbar mit dem deutschen Biomuell. Die praegnante Formulierung der Muellbroschuere dazu lautet "if animals can eat it it's food". Ok, dann wissen wir ja auch, wo die Essensreise hingeht und tragen damit dann aktiv zum Samgyeopsal-Nachschub bei... Lecker!

Wenn die Leber auf Erbsengroesse schrumpft...


...schoenes aus der koreanischen Sprache.

Im mittlerweile vierten Sprachkurs lernen wir nun auch viel Umgangssprache. Wie im Deutschen gibt es natuerlich auch auf Koreanisch diverse Ausdruecke, die man besser nicht woertlich nimmt.

So wuerde zum Beispiel 간이 만해지다 "sich zu Tode erschrecken/fuerchten" woertlich "die Leber schrumpft auf Erbsengroesse" heissen. Das "fuenfte Rad am Wagen" wird auf Koreanisch zur "Eichel im Hundefutter" (개밥에 도토리) und wenn man sich von jemand anderem gestoert fuehlt, dann streut dieser jemand scharfes Paprikapulver (고춧가루 뿌리다).

Besonders schoen wird es, wenn man sich auf Koreanisch ewige Liebe schwoeren moechte, was dann naemlich "bis das schwarze Haar zur Fruehlingszwiebelwurzel wird" heisst... 검은 머리 파뿌리 되도록

In diesem Sinne...

Was wir so sehen...


... wenn wir einfach aus dem Wohnzimmerfenster schauen:


Die Moschee. Leider ein bisschen unscharf, aber beleuchtet in der Daemmerung sieht die einfach viel schoener aus als tagsueber. Und das das regelmaessige Rufen nicht vom Muezzin kommt, haben wir ja mittlerweile auch rausgefunden...



Seouls Suedwesten. Der leuchtende Streifen ist die Itaewon-no, die Hochhaeuser am Horizont gehoeren zu Yeouido. Das Ganze Suedwesten zu nennen trifft es nur zum Teil, eigentlich ist das alles, wenn man auf die Karte schaut, ziemlich genau in der Mitte und hinter Yeouido geht Seoul noch ein paar Kilometer weiter. Aber die Himmelsrichtung stimmt..




Yeouido und das 63 Building. Unser Indikator dafuer, ob es ein nebliger (aaaeeeehh, versmogter) Tag ist, oder nicht.



Den Seoul-Tower. Das ist jetzt allerdings nicht vom Wohnzimmer aus sondern genau in die andere Richtung.


Mittwoch, 10. September 2008

Schuhe muessen schoen sein!

Nach Schuhen muss ich wohl nochmal in Deutschland schauen.

Ich bin zwar groessenmaessig gerade so am oberen Limit der Skala (39,5 ist hier die groesste Frauengroesse, das heisst dann hier 250 und ich habe mal 245, mal 250) aber die Qualitaet ist da teils doch eher fraglich. Ausserdem entspricht die Schuhmode in Korea (wie aber auch in China und Japan) nun leider so gar nicht meinem Geschmack, da ich an einen Schuh den irrwitzigen Anspruch stelle, darauf auch mehr als 10 Meter am Stueck laufen zu koennen.

Die Koreanerin (Koreanerin ersetze man wahlweise durch Japanerin/Chinesin) ist da weniger anspruchsvoll: Schuhe muessen schoen sein, lautet da oft die einzige Devise. Und passen muessen sie auch nicht zwangslaeufig. Das aeussert sich dann in so wunderbaren Beobachtungen wie Japanerinnen, die in mindestens zwei Nummern zu grossen (oder auch kleinen) Schuhen durch die Gegend watscheln, weil es das Wunschmodell wohl nicht mehr in der passenden Groesse gab. Entsprechend darf man sich auch den Laufstil auf den Tokyoter Strassen vorstellen und das ist eine Stadt, in der man sich auch in superbequemen Sneakers einen Wolf laufen kann.



Die Koreanerin an sich traegt im Schnitt zwar häufiger passende Schuhe als die Japanerin, dafuer kommt aber z.B. eine unserer Dozentinnen bestaendig mit Schuhen in die Uni, die wir in D bestenfalls zum Ballkleid tragen wuerden (naja, und auch dann wahrscheinlich nicht). Das heutige Modell bestach mit silbernem Flitter und Schleife on top...

Das permanente Tragen von Gesundheitsschuhen gipfelt dann auch darin, dass die Koreanerin an sich in einen permanenten Laufstreik tritt. Waehrend meiner einer von der U-Bahn aus mit undekorativen Adidas-Tretern beschuht, keuchend und schwitzend bei 95% Luftfeuchtigkeit den Huegel zur Uni raufstapft (aaeehh, raufstapfen wuerde...), darf man die weiblichen Vertreter der Spezies "Koreaner" dabei beobachten, wie sie sich entweder a) an der Bushaltestelle darum schlagen, mit 25 Frau gleichzeitig in einen Bus steigen zu wollen, bei dem 100 andere Koreanerinnen die Idee schon vor ihnen hatten oder sich b) mit den gleichen 25 Damen um das naechste freie Taxi pruegeln. Naja, ich sitze derweil dekadent im klimatisierten deutschen Mittelklassewagen und wohne dem Schauspiel halt quasi von der Buehne aus bei... :-) Macht wohl auch mehr Spass...

Kyoto - Wandertour Teil zwei

... und alles begann so harmlos. Am Bahnhof stand ein Shuttlebus unseres Hotels, das Zimmer war auch prima und beim Einchecken bekamen wir ein Touri-Info-Paket nebst Stadtplan, der uns erstmal übersichtlicher vorkam als der in unserem Reiseführer. Die Stadt sah darauf auch irgendwie gar nicht so gross aus...

... ein Irrtum, wie wir nach einstündigem Fussmarsch nach Gion dem bekanntesten Geisha-Distrikt Kyotos feststellen durften.

Entschaedigt wurden wir mit sage und schreibe 8! Geishas bzw. Maikos, die von Auftrag zu Auftrag unterwegs, durch die Strassen des Viertels liefen. Maikos sind angehende Geishas und unterscheiden sich von den "fertigen" Geishas in Frisur und Kimono. Super umfassende und spannende Infos ueber Geishas, Maikos und das ganze Drumherum findet man unter http://www.hanamachi.de/, wir lassen es hier bei ein paar Fotos bewenden:





Am zweiten Tag in Kyoto haben wir uns unter anderem den Kiyomizu-dera einen der vielen Tempel in Kyoto angeschaut. Die Idee hatten ausser uns noch gefuehlte 100 japanische Schulklassen, so dass die Einsamkeit der Kyoto'er Bergwelt uns leider verborgen bleiben sollte.



Der mieseste Job Japans...



... sonst duerfen die wenigstens ihr Gesicht verstecken:



Da bekommt das typisch asiatische Problem des "Gesicht verlierens" doch gleich einen ganz anderen Geschmack!

Tokyo - oder auch...

... Wanderurlaub in Japan und das ganz ohne Berge.

Im Mai waren wir fuer eine Woche in Japan unterwegs. Frederik ist zuerst alleine zwecks Dienstreise - oder wahlweise einem dreitägigen Sashimimarathon - nach Hakone geflogen. Pamela durfte erst noch ihre Sprachkursprüfungen hinter sich bringen (selbst Schuld, wer den Sprachkurs nicht gemütlich im Privatinstitut absolviert sondern unbedingt an eine Uni gehen muss) und ist dann zum gemeinsamen einwöchigen Urlaub nachgekommen.

Kaum angekommen in Tokyo erwartete uns dann schon die erste Überraschung. Nachdem Pamela das breit grinsende Kopfschütteln auf die Frage des Zollbeamten, ob sie Drogen im Gepäck hat, direkt mal mit dem - genauso breit grinsenden - Filzen ihres Rucksackes bezahlen durfte, wollten wir uns per Bahn auf den Weg in die Stadt machen. Verwöhnt von der Seouler U-Bahn, in der alle Pläne sowohl auf Hangeul als auch Englisch hängen, mussten wir in Japan allerdings erstmal feststellen, dass dem auf dem Haneda Airport nicht so ist, als uns ein freundlicher Japaner fragte "Kann ich Euch helfen?" Auf Deutsch. Autsch, wir sehen wohl doch deutscher aus als wir dachten, aber mit Hilfe dieses freundlichen Zeitgenossen sassen wir dann bald im richtigen Zug. Eine Station vor Ankunft fragte dann ein freundlicher älterer Herr "Kommen Sie aus Deutschland?" Auf Deutsch. Naja, davor hatten wir uns wenigstens auf Deutsch unterhalten, war also nicht ganz so schwierig rauszufinden. Das eigentlich beeindruckende: der Mann hatte sein Deutsch komplett aus einem Radiokurs gelernt, sprach absolut fehlerfrei und fast fliessend und gestand uns auch noch, dass ausgerechnet wir nun die ersten lebenden Objekte sein sollten, an denen er seine Sprachkenntnisse testen konnte. Wow - das war echt unglaublich!

In Tokyo haben wir uns dann mit Sandra, Thomas und Daniel - VW-Kollegen von Frederik - getroffen, die wie Frederik vorher auf Dienstreise im Land der aufgehenden Sonne unterwegs waren und vor dem Rückflug noch ein bisschen Sightseeing einschieben konnten. Gemeinsam ging es also zum Meiji-Schrein, die Omotesando rauf und runter (ein Vorgeschmack auf den Wanderurlaub), nach Shibuya (siehe vorheriger Post) und schlussendlich zum wahrscheinlich lustigsten Schnitzel unseres Lebens. Sandra, die zweite Ketchup-Bestellung zerreisst uns jetzt noch vor Lachen! Let's have more fun in Seoul!




An den weiteren Tagen in Tokyo sind wir dann zu zweit durch Tokyo gewandert. Ja, gewandert. Natürlich sind wir auch ab und an mal U-Bahn gefahren, weitgehend aber - ja, man sieht dann ja auch mehr - per Pedes unterwegs gewesen.

Und zwar:

... am Kaiserpalast, dessen Gelände man in der Regel ja leider nicht betreten darf.


... auf dem Tsukiji-Fischmarkt.
Foto: Riesen-Sashimi - So sieht Thunfisch also vor dem Umzug in diese kleinen ölgetränkten Dosen aus!


... an der Harajuku Station, an der sich auf der Bruecke zum Yoyogi-Park jedes Wochenende Tokyos absonderliche Teenager versammeln, um Coz'Play zu betreiben - in Ansaetzen vielleicht die japanische Antwort auf Nina Hagen!


... in Yokohama, wo wir uns Chinatown angeschaut haben und selbst in Frederiks mitteleuropäischer Schuhgroesse neue Schuhe fuer weitere Wandertouren gefunden haben!


... samt neuer Schuhe ging es dann am nächsten Tag ins Tokyo Disneyland. A-Hörnchen und B-Hörnchen waren auch da und - yeah! Pluto!

Weiter geht's in Kyoto...

Shibuya

Die wohl bekannteste Kreuzung der Welt...




Das Schauspiel wiederholt sich ca. alle 3 Minuten. Wo kommen die nur alle her???

Lang, lang ist's her

Wir sind noch da. In den letzten Wochen äh, Monaten waren wir


a) zu beschäftigt (Japan, unser erster Besuch hier in Korea, Saipan, Arbeit und Sprachkurse) haben uns dann doch ganz schön auf Trab gehalten. Aber gut so, gibt es jetzt halt umso mehr zu erzählen

und

b) auch ab und zu echt zu faul. 

Aber wir geloben Besserung, hier geht's jetzt weiter...

Donnerstag, 15. Mai 2008

Lecker, lecker!

Der 5. Mai ist in Korea ein Feiertag. "Tag der Kinder" heißt er, frei gibt's aber für alle.

Da das dieses Jahr ein Montag war, wollten wir das lange Wochenende nutzen. Gleichzeitig war auch noch Busan Motorshow, wo Frederik ohnehin hin musste, also fiel die Wahl auf, na? richtig Busan.

Da am Samstag noch einige andere VW-Kollegen vor Ort waren, ging es erst mal gemeinsam los. Zuerst zur Motorshow (dazu aber später mal mehr, das verdient einen eigenen Post...), danach direkt zum Mittagessen, denn das lassen die Koreaner nie aus.

Die Spezialität der Region ist Fisch. Logisch, das Meer ist ja vor der Haustür. "Busan Seafood" kommt aber komplett roh auf den Tisch. Eigentlich mögen wir Sashimi, gegen das was dann kam, ist "Sushi Berlin" allerdings Essen für Anfänger...

So wurde ziemlich zu Beginn des Essens eine dreigeteilte Platte serviert, auf der sich verschiedene Arten aufgeschnittenen Seegetiers befanden. "Seafood" steht in Busan scheint's nicht unter dem Motto "All you can eat" sondern "You can eat ALL"! Auf der Platte lagen neben gut erkennbarem Tintenfisch und Muscheln auch noch tubenförmige, rosarote Tierteile (von denen wir bis heute nicht wissen, was es ist. Vielleicht ist das aber auch ganz gut so...) sowie ein in Scheiben geschnittenes undefinierbares hellgelbes Teil, von dem uns die koreanischen Kollegen versicherten, es sei eine Delikatesse. Naja, hinterher ist man immer schlauer. Das Tier war ziemlich fest und seine ledrige Haut "knusperte" beim draufbeißen. Mittlerweile wissen wir, wir haben rohe Riesenseeschnecke gegessen. Guten Appetit!

Das folgende Sashimi war allerdings dann wirklich so super lecker wie es auf dem Foto oben aussieht. (Links davon sieht man noch Reste unseres schleimigen Freundes...)

Was dann zum Abschluss folgte, war dann aber wieder nichts für zarte Gemüter. Es kamen ganze Krebse, die wie uns erzählt wurde, ebenfalls nicht gekocht waren, sondern nach ihrem Ableben für rund zwei Monate ein Bad in einer Marinade nehmen durften - worin genau wurde aus den Erklärungen leider nicht klar. Danach müsse man sie dann auch gar nicht mehr kochen, sondern könne sie direkt auslutschen. Letzteres ist übrigens wörtlich zu nehmen. Als nach unserem Dafürhalten eigentlich nur noch Schale und Schlabber vom Krebskumpel übrig waren, wurde noch Reis bestellt und einer der koreanischen VW-Kollegen fing nun an, den Reis mit den rohen Krebsinnereien zu mischen denn das sei "das Beste überhaupt".

Liebe Trilo-Bären zu Hause, wir werden sicher nicht jede kulinarische Erfahrung, die wir im "Land der Morgenstille" so machen, zurück in Deutschland an Euch ausprobieren!


Von uns beiden hat sich übrigens nur Frederik an das Krustentier herangewagt.

Ob er direkt dafür bezahlt hat oder ob es eine der - nebenbei quittengelben - rohen Muscheln war, ließ sich nicht feststellen. Nur soviel sei gesagt, Montezuma kommt auch ab und an nach Korea... Also 1A Magen verdorben, was dann auch früher als geplant das Ende unseres Busan-Wochenendes einläuten sollte.

Nach dem Essen sind wir noch zu einem Tempel gefahren worden, der in Vorbereitung auf den nächsten Feiertag, "Buddhas Geburtstag" am 12. Mai auch schon teils dekoriert war. Die Tempelanlage ist sehr hübsch am Meer gelegen und das Ganze stellte sich als absolut lohnenswerter Abstecher heraus:

Frederik und der Buddha, oder besser, einer der gaaaanz vielen Buddhas, die am Haedong Yong Tempel standen. Dieser hier hatte einen richtig speckigen Bauch, was daher kam, dass so ungefähr jeder Mann, der dort vorbei ging, dem Steinkerl die Hand auf den Bauch drückte. Angeblich soll das dafür sorgen, dass das erstgeborene Kind auch ja ein Junge wird, was hier ziemlich wichtig ist. Nun gut, ob's funktioniert, können wir Euch leider nicht sagen, dieses Planungsstadium haben wir bislang nicht erreicht.

Wieder ein Glück bringendes Ritual: man badet die kleinen Figuren in dem Bassin mit kellenweise Wasser und darf sich dann was wünschen.

Mehr können wir von Busan leider erst mal nicht berichten. Wie oben erwähnt, ereilte Frederik in der folgenden Nacht dann die "Rache des Seegetiers", so dass wir Sonntag nach dem Frühstück wieder gen Seoul aufgebrochen sind.

Neulich auf der Autobahn...

Mittwoch, 7. Mai 2008

Von Tschickin, Ellebäitå und Co. ...

Seit einigen Wochen können wir ja nunmehr beide Hangeul, die koreanische Schrift lesen. Das heißt natürlich in der Regel nicht, dass man auch versteht, was man liest, hilft aber schon mal ungemein weiter.

Außerdem entdecken wir nun auch immer mal wieder possierliche Eigenheiten der koreanischen Sprache, die uns vorher leider verborgen blieben. Diese finden sich bevorzugt dort, wo in Ermangelung eines koreanischen Begriffs einfach das entsprechende englische Wort in koreanische Buchstaben umgesetzt wird.

So fragen Tankwarte (ja die gibt es hier, das ist zum einen sehr bequem und erklärt zum anderen teils auch die geringe Arbeitslosenquote, die dieses Land hat) zum Beispiel kurz bevor sie reingehen, um für den Kunden die Bezahlung abzuwickeln, immer gern mal, ob man denn "copy" möchte. Beim ersten Mal dachte ich noch "was bitte, Kopien machen die hier auch?" Später dann wurde schnell klar: das Koreanische Alphabet kennt kein "f". Aus dem coffee wurde also kurzerhand kopi (커피).

Insgesamt ist das hier an Tankstellen aber ein sehr hübscher Service, man muss das Auto nicht verlassen, kleckert sich kein Diesel über die Finger und wenn die Rechnung hoch genug ist, bekommt man Kaffee angeboten.

Nun will ich damit nicht sagen, das Deutsche enthielte wenige Anglizismen oder anderer Sprachen entlehnte Worte, nur klingen diese koreanisierten Worte für uns wahrscheinlich genauso putzig, wie die Engländer es sicher finden, dass wir unsere Mobiltelefone Handys nennen.

Beispiel? Feuerzeug. Als Frederik eine Kollegin neulich fragte, was das auf koreanisch hieße, antwortete sie laitå (라이터). Laut Koreanisch-Online-Wörterbuch gibt es sehr wohl auch ein rein koreanisches Wort dafür, umgangssprachlich durchgesetzt hat sich aber wohl die formschön auf einem offenen o endende englische Version.

Das setzt sich dann fort mit dem ellebäitå (엘레베이터), zu dem wir wohl Aufzug sagen würden, der eseukalläitå (에스컬레이터), die in Schöndeutsch wohl Fahrtreppe genannt würde, bis dahin, dass unser Navigationssystem in der Nähe von Schulen beständig von skul jones (z und j sind im Koreanischen der selbe Buchstabe) spricht und aus der Henne (암탉) nach dem Fritieren ein Tschickin (치킨) wird.

Selbst unser noch in Deutschland erworbenes PONS-Koreanisch-Selbstlern-Buch empfiehlt im Vorwort, man solle, wenn man mal das koreanische Wort nicht wisse, doch die "Konglisch"-Version probieren, also einfach ein englisches Wort "koreanisch" aussprechen...

Montag, 28. April 2008

Fisch-Mäc?

Immer mal wieder begegneten uns hier in Seoul an einem der unzähligen Straßenstände diese kleinen Fischfreunde mit dem klangvollen Namen 붕어빵 (bungeobbang) : Was da wohl drin sein mag, haben wir uns gefragt und sie neulich in Insadong auch mal probiert:



Ergebnis: die kleinen knusprigen Kumpels sind gefüllt mit süßer Bohnenpaste und auch wenn man bei der äußeren Anmutung "Fisch" vielleicht nicht unbedingt direkt "süß" assoziiert, waren sie doch sehr lecker.

Was man hier auch ständig an Straßenständen sieht - und leider auch intensiv riecht - sind Seidenspinnerlarven. Auf den Testbericht über den Geschmack dieser glitschig aussehenden, braunen Gesellen werdet Ihr aber leider vergeblich warten müssen ;-)

Dienstag, 22. April 2008

Sport ist eh Mord...

oder auch: unsere bislang vergeblichen Versuche, irgendwas sportähnliches zu machen.

Naja, beim Biathlon-Weltcup waren wir ja immerhin schon. Ja, ok, das hatte mit selbst sportlich sein zugegeben wenig zu tun.

In unserem vorletzten Eintrag hatten wir dann von unserer neuen "Lifetime-Membership" bei California-Fitness berichtet. Selbige war leider eher kurzlebig, kaum hatten wir Young-Zoo gebeten, einen Termin für die Einweisung für uns zu machen, musste er und damit auch wir leider feststellen, dass California während unserer sagenhafte zwei Wochen dauernden Mitgliedschaft pleite gemacht hat. Dann eben nicht.

Während ich das hier schreibe, hat Frederik gerade versucht, mit Young-Zoo Tennis zu spielen. Ja, versucht. Das hat wiederum unsere eigentlich gute Freundin "Gini" (das Navi in Frederiks Auto) verhindert und ihn kurzerhand zwar ins richtige Distrikt aber ans völlig falsche Ende geschickt. Eigentlich war er nur 3km von der Tennishalle weg, diese in kurzer Zeit noch zu erreichen kann man sich im Seouler Feierabendverkehr aber leider abschminken.

Nun denn, der gute Wille war da... Wir versuchen's weiter. Vermutlich enden wir wie die drei älteren Herren, die wir am Samstag hier mitten im Ausgeh- und Shoppingviertel Itaewon mit Nordic Walking Stöcken im Restaurant sitzen sahen. Die haben es wohl auch versucht :-)

Donnerstag, 17. April 2008

Es war kurz mal Frühling!

In Seoul ist der Sommer ausgebrochen. Schon in den letzten Wochen wurde es milder, jetzt haben wir den Frühling direkt mal hinter uns gelassen und sind zum Sommer übergegangen. Heute waren es 26 Grad und auch gegen Abend wird es nicht wirklich kühler.


Ein bisschen Frühling gab es aber doch und so sind wir vorletztes Wochenende auf Yeouido gewesen, um uns die Kirschblüte anzuschauen:






Das Ganze "Ecology Park" zu nennen, erschien uns übrigens zumindest in Bezug auf die Kirschbaum-Allee doch ein wenig übertrieben. Die Kirschbäume stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zur vierspurigen Uferstraße und damit auch direkt neben Yeouidos Hochhäusern...

Dienstag, 1. April 2008

Text ist doch auch schön...

... mit Fotos der letzten Wochen können wir dank des Kartenlesers in unserem endlich verkabelten Medion-Rechner jetzt nämlich nicht mehr dienen. Die SD-Karte hat's effektiv zerlegt. Nun sei's drum, wirds halt ein sehr textlastiger Eintrag.

Was ist in den vergangenen Wochen so passiert - wir haben wieder viel gelernt:

1. Koreanische Umzugsleute essen nicht und auch zum Wasser trinken muss man sie zwingen. Eine wahre Umzugsarmada fiel in unserer Wohnung ein. Sage und schreibe 10 freundliche Koreaner waren damit beschäftigt, unser gesammeltes Hab und Gut in den sechsten Stock zu verfrachten. Verfrachten ist dabei übrigens durchaus wörtlich gemeint. Erstmal verschafften sich acht der zehn Umzugsleute einen durchaus detaillierten Eindruck von unserer Wohnung, dann wurde am Balkongeländer eine abenteuerliche Konstruktion von Lastenfahrstuhl angelehnt, auf der unser Umzugsgut nach oben transportiert wurde, die Stromleitungen, die dabei draußen zunächst im Weg waren, wurden kurzerhand mit ein bißchen Klebeband zur Seite gebastelt. Umsonst also unsere Sorgen, ob wohl alle Gegenstände in den Fahrstuhl passen. Begonnen haben die Jungs übrigens mit unserem LCD-Fernseher, und nachdem die ganze Konstruktion dabei bedenklich wackelte und wir das gute Stück eigentlich spätestens auf Höhe vierter Stock einen Abgang machen sahen, wurde dann noch mal alles mit gefühlten 1.000 Lagen weiteren Klebenbandes am Balkongeländer fixiert. Nach nur zwei Stunden war denn auch alles oben, das Sofa an seinem Platz und uns stand nur noch das Kistenauspacken bevor. (Ist mittlerweile auch erledigt). Während der ganzen Zeit wurden die lecker Ramyonbecher und die diversen Getränke, die wir in der Küche deponiert hatten, verschmäht, nur zum Wassertrinken haben wir sie zweimal nötigen können (dazu drückt man ihnen dann einfach Becher mit Wasser in die Hand, die sie dann auch brav austrinken).

2. Vollkornbrot kann man auch schon nach drei Wochen vermissen.
Frederik war in good old Germany. Aus Gründen der Vertraulichkeit kann aber an dieser Stelle über den OpenDay nicht viel berichtet werden. Der Koffer mit diverser Importnahrung erreichte natürlich mal wieder das Gepäcklimit, ist aber heile und komplett angekommen, auch wenn die Sicherheitsbeamten in Hannover mal wieder kräftig gewühlt haben, um dann letztendlich ein hochgefährliches Plastikfeuerzeug zu entfernen.

3. Auch totes Essen kann seeeeehr lebendig aussehen.
Pamela war derweil bei Antje in Beijing. Naja, Fotos gibt es jetzt eben leider keine, aber es waren tolle Tage inklusive Verbotener Stadt, chinesischer Mauer, jeder Menge Shopping und viel Spaß. Danke Antje! Komm bald mal nach Seoul! Kulinarischer Höhepunkt waren übrigens die "Fried Noodles" im JazzYa, die mit getrockneten Fischstückchen bestreut waren, die dank der Wärme der Nudeln angefangen haben, ChaCha zu tanzen. Geschmeckt hat's trotzdem.

4. Die koreanische Definition von "kleiner Fernseher"
Die Koreaner verwenden als Bildstandard fürs Fernsehbild NTSC, das kann unser deutscher Fernseher - obwohl gebürtig Koreaner - leider nicht. Unser Vermieter hier erklärte sich aber netterweise bereit, uns einen Fernseher zur Verfügung zu stellen. Unsere Maklerin fragte also im Vorfeld, ob wir lieber einen "etwas größeren, aber älteren" oder einen neuen "aber kleinen" Fernseher haben wollten. Wir haben uns für den "etwas größeren" entschieden und durften dann hier vor Ort feststellen, dass damit ein ca. 10 Jahre altes Rückprojektionsmonster mit 160 cm (!) Bildschirmdiagonale gemeint war. Der "kleine" Fernseher hätte übrigens immer noch rund 100 cm Diagonale gehabt... Sei's drum, mittlerweile haben wir festgestellt, dass wir dank http://www.onlinetvrecorder.com/ auch sehr gut ohne koreanisches Kabelfernsehen leben können. Das Monster wird jetzt netterweise nächste Woche wieder abgeholt und unser Wohnzimmer hat demnach wieder Luft zum Atmen.

5. Pamela geht wieder zur Schule
Letzte Woche Montag ging's los, zwar ohne Schultüte aber mindestens genauso aufregend wie der erste Schultag. KLS 1-A an der Sookmyung University! Kommilitonen aus Taiwan, Kamerun, China, Saudi Arabien, Mongolei (mit so klangvollen Vornamen wie Regenbogen, fortwährender Wohlstand, Sonnenaufgang, großer Fluss und "Happy Wednesday" - verlangt jetzt nicht, dass wir das an dieser Stelle auch in mongolischer Sprache wiedergeben...) und den Philipinen. Koreanisch ist - zumindest für uns Europäer - ziemlich kompliziert, macht aber viel Spaß. Lediglich die letzten beiden Stunden am Freitag, in denen "Korean Songs and Games" auf dem Stundenplan stehen, sind eher mit Vorsicht zu genießen.
Die Erkenntnisse daraus:
- es gibt Karaoke-DVDs mit koreanischen Kinderliedern
- man kann nicht schlecht genug singen, dass einen die Dozentin nicht nach vorn holt, um einen vor versammelter Mannschaft (und wir reden hier über vier Kurse, die zusammengelegt immerhin rund 40 Studenten umfassen) solo vorsingen zu lassen (nein, mir ist es dann doch erspart geblieben - kann mir jemand schnellstmöglich den Satz "ich kann wirklich nicht singen" auf koreanisch zukommen lassen?!)
- Papa-Bär ist fett (frei nach "kum se marika")

6. Der GTI ist kaputt.
Nein, nicht wirklich. Aber zu glauben, dass man im Seouler Verkehr 1,5 Jahre ohne Blechschaden davonkommt, war wohl auch illusorisch. Letzten Dienstag ist es jedenfalls passiert: Für einen Hyundai SantaFe ist keine Lücke zu klein, es sei denn, der GTI ist im Weg. Nun ja, linker Kotflügel ist im Eimer, SantaFe-Fahrer ist schuld und wir hoffen, dass das Wetter die Woche noch mal besser wird, damit wir den Ersatz-Eos auch mal aufmachen können. So schnell brauchen wir die Erfahrung, zwischen fünf Koreanern (Unfallgegner plus Beifahrer, zwei Polizisten und ein Versicherungsmann) zu stehen, die die Klärung der Situation ausschließlich auf koreanisch bewerkstelligen und dann hinterher festzustellen, dass der freundlich lächelnde Unfallgegner die ganze Zeit behauptet, wir wären schuld gewesen, jedenfalls nicht. Ein dickes Dankeschön mal wieder an wen - natürlich Young-Zoo, der uns geduldig als Telefonübersetzer zur Seite gestanden hat.

7. Der TDI ist da.
Ja wirklich. Nach knapp 7 Wochen hat Pamela ihr eigenes Auto bekommen. Heute von Meister Motors (ja, so heißen die wirklich, ansonsten gäbe es aber auch noch Klasse Auto, Autobahn Automobiles oder auch Deutsch Motors - das ist aber dann BMW) abgeholt. Zum Showroom konnten wir laufen, der liegt nämlich nur fünf Minuten von hier auf der Itaewonno. Er ist silbern (das haben wir uns nicht ausgesucht, ist aber unter gefühlten 100.000.000 weiterer silberner Autos praktisch, falls man mal mit dem Spiegel hängenbleibt ;-)), hat 140 PS (das ist das kleinste, was VW hier überhaupt auf dem Markt hat) und hat natürlich die obligatorisch schwarz-getönt abgeklebten Zuhälterscheiben. Kurz: er ist super!

8. Wir werden jetzt Sportskanonen.
Naja, vermutlich nicht. Seit vergangener Woche sind wir aber stolze "Platinum-Members" von California-Fitness, bei denen uns Young-Zoo eine "Lifetime-Membership" zu einem unglaublichen Tarif herausgehandelt hat. Wir fühlen uns jetzt schon viel fitter, jetzt müssen wir nur noch anfangen, auch hinzugehen.

9. Apropos Platinum
Wir haben Kreditkarten. Nachdem unsere "Hausbank" Ausländern den Besitz von Kreditkarten leider nicht gestattet, hat Tony (über seinen koreanischen Namen kann Frederik derzeit leider nur mutmaßen) für uns herausgefunden, dass es die "Expat Platinum Card" gibt, ihres Zeichens anscheindend die einzige Karte, die nicht nur an Koreaner ausgegeben wird. Seit heute ist sie da, willkommen im bargeldlosen Korea!

10. Ihr denkt jetzt "Man, das klingt aber alles nett und harmlos, nicht mal über den Unfall regen die sich so richtig auf!" Stimmt. Wir sind angekommen!

Samstag, 15. März 2008

Wer will eigentlich nach Seoul...

... wenn er auch in Ostchina landen kann. So ungefähr muss das Motto meines Rückfluges von Beijing nach Incheon gestern Nachmittag gelautet haben.

Während Frederik gerade ein paar Tage auf Dienstreise in Deutschland ist und Samstag wieder hier einfliegt, habe ich die Antje in Beijing besucht. Es war großartig! Mehr dazu und auch Fotos später.

Planmäßige Landung in Seoul sollte um 16.45 Uhr Ortszeit sein, gegen 16.50 Uhr setzte die Boeing dann auch zur Landung an. Kurzer Blick aus dem Fenster - panikartiger Gedanke: "Das ist nicht Incheon-Airport!" - "Die Zeichen da draußen sind immer noch chinesisch!" - "Mist! Ca. 10 chinesische Flughafen-Angestellte checken deine Bordkarte und Du schaffst es trotzdem, in den falschen Flieger zu steigen". Kurzzeitig war ich jedenfalls schon dabei, im Geiste den Kontostand zu checken und Notfallpläne zu stricken.

Die Durchsage der Stewardess stimmte mich indessen auch nicht fröhlicher "we have landed at Dalian Airport" (jo, soweit war ich auch, der Rest ging leider im etwas röchelnden Husten des Menschen schräg hinter mir unter). Die Nachfrage bei meinem koreanischen Sitznachbarn war leider auch nicht ergiebiger - sorry, mein Koreanisch-Kurs fängt eben erst Montag in einer Woche an.

Nun denn, die Nachfrage bei der Stewardess ergab dann immerhin: der Flieger ist wegen schlechten Wetters über dem Chinesischen Meer umgedreht (!) und wartet jetzt in Dalian. Weiter ging es dann leider erst knapp 3 Stunden später (während derer übrigens keine weitere Information außer "remain seated" folgte, die Toiletten gesperrt waren und Getränke anscheinend auch nicht verfügbar waren) und nachdem ich mich dann in Seoul auch noch so richtig schön verfahren habe, war ich dann statt gegen 19 dann eben gegen 23.30 Uhr zu Hause. So kann's gehen...

Mittwoch, 5. März 2008

Wir sind Aliens!

Unser Visum ist da! Ab jetzt sind wir offizielle Aliens :-)

Dienstag, 4. März 2008

Happy 700!

Welcome to Pyeong Chang! Nachdem wir schon am letzten Wochenende zum Glück den Weg zur Biathlon-Anlage ausfindig gemacht haben, konnte es nun direkt losgehen: Biathlon-Weltcup wir kommen! In Seoul noch schnell Mareike und Bernd ins Auto geladen, und los ging's. Bernd ist ein VW-Kollege von Frederik, der mit seiner "äh, so Partnerin" Mareike :-) (danke Frederik für diese charmante Definition!) derzeit in Tokyo lebt und vergangene Woche auf Dienstreise im schönen Seoul weilte. O-Ton VW-Kollege Jeff (seines Zeichens Koreaner): "Ich weiß zwar nicht, was Biathlon ist, aber Bernd fährt auch hin!". So ergab es sich also, dass wir uns schließlich zu viert auf den Weg machten.


Angekommen in Pyeong Chang erwarteten uns diverse der oben abgebildeten Schilder. Happy 700! Wahlweise mit Broccoli (s.o.), Kartoffeln, Äpfeln und weiteren Obst- und Gemüsesorten. Wie wir später lernen durften, befindet sich ein großer Teil der Region auf "happy 700" Metern über NN, was angeblich die absolut gesündeste Umgebung für Mensch, Tier und eben Obst und Gemüse ergibt. Na denn, wir fühlten uns auch gleich viel gesünder!


Das Biathlon-Stadion von Pyeong Chang: Die Tribüne war an allen Tagen mit 300 (Schätzung ZDF) oder auch 500 (Schätzung ARD), vielleicht auch 700 (Schätzung Koreaner) Biathlon-Fans und solchen, die es werden wollten, gefüllt.


So durften wir dann am Donnerstag Abend feststellen, dass wir die einzigen deutschen Nasen dort waren. Außer uns verirrten sich noch ein paar russische Fans und zwei Schweden.



Woraufhin erst Mareike und dann später Bernd und Frederik auch direkt von der einheimischen Trommelgruppe eingemeindet wurden.

Am Donnerstag durften wir dann auch direkt den ersten deutschen Sieg bejubeln: trotz zweier Strafrunden siegte Magdalena Neuner vor Sandrine Bailly und Michela Ponza. (Man beachte die Prachtstücke koreanischer Floristik, die die drei überreicht bekamen: Blumensträusse haben hier gern mal zwei Etagen!)


Am Freitag rollte dann eine Horde bestens organisierter und absolut netter norwegischer Fans an. Rund 50 Leute mit professionell hergestellten Plakaten und einheitlicher Kopfbedeckung. (Leider hatten sie keine Mützen mehr über, die sahen super-flauschig aus!)

Insgesamt erreichte die Fangemeinde dann am Samstag ihren Höhepunkt. Nicht nur hatten an diesem Tag die meisten Koreaner ihren Weg ins Stadion gefunden, neben den 50 Norwegern von Freitag und uns waren noch fünf weitere Deutsche aus Seoul angereist und eine beachtliche Gruppe russischer Fans hatte sich auch eingefunden.


Beim Verfolgungsrennen der Männer am Freitag wurde es dann spannend. Auf dem Foto noch hinter Michael Rösch holte Michael Greis beim letzten Schießen noch auf und...


... gewann! Zwei deutsche Siege an zwei Tagen. Wir hatten Spaß!



Den Spaß hatten wohl auch die Jungs in der Shinyoung-Building-Tiefgarage, als sie am Montag den Touareg wiederbekamen. Originalfarbe: schwarz!

Am Samstag Nachmittag machten wir uns dann per "Gondola" auf zum "Dragon Peak", dem höchsten Berg im Yongpyong-Skiresort. Als Nicht- oder zumindest Noch-Nicht-Skifahrer waren die Beschäftigungsmöglichkeiten tagsüber bzw. zwischen den Rennen dann doch begrenzt...


Also zeitig wieder auf ins Stadion. Hier konnten wir dann zumindest schon mal beim Training zuschauen...


... und zum Beispiel doch noch Martina Glagow sehen, die die Wettbewerbe leider auslassen musste.



Beim Verfolgungsrennen am Abend durften wir dann zwar keinen deutschen Sieg bejubeln aber eine tolle Leistung von Katrin Hitzer, die 29 (!) Plätze aufgeholt hatte und sich am Ende zurecht über den 10. Platz freute.



Den Abschluss der Wettbewerbe und auch gleichzeitig unseres Pyeong-Chang-Wochenendes bildete dann die Mixed-Staffel am Sonntag. Die beiden "Japaner" waren mittlerweile wieder auf dem Weg nach Seoul, eigentlich in der Absicht, um 18.50 Uhr ihren Flieger nach Tokyo zu besteigen. Was wir im Moment des Starts (s.o.) um 19 Uhr noch nicht wussten: ein Stau auf der Autobahn nach Incheon hatte das "erfolgreich" verhindert. Wir hoffen, Eure Nacht am Flughafen war einigermaßen erträglich! Falls Euch das noch mal passieren sollte: unsere Möbel kommen am Donnerstag, ab dann habt Ihr immer ein gemütliches Gästesofa in der Itaewon!


Erster Wechsel bei der Mixed Staffel. Man beachte: Korea wechselt vor Deutschland!



Später dann: Christoph Stephan beim zwar leider nicht Sieger-Interview mit der ARD, da hatte die deutsche Mannschaft dann aber immerhin Korea überholt...



... das zu diesem Zeitpunkt mit mehr als neun (!) Minuten Rückstand gerade erst ins Ziel kam.



Gut lachen hatten die Italiener: Zweite in der Staffel. Und in unserem Hotel gewohnt haben sie auch!


Ende gut alles gut. Pyeong Chang überstanden, zwar nicht gewonnen aber einmal zumindest saß Klement Bauer auf dem ersten Platz...

Es war ein faszinierendes Wochenende - @Bernd und Mareike: Fortsetzung folgt in Tokyo!