Mittwoch, 10. September 2008

Schuhe muessen schoen sein!

Nach Schuhen muss ich wohl nochmal in Deutschland schauen.

Ich bin zwar groessenmaessig gerade so am oberen Limit der Skala (39,5 ist hier die groesste Frauengroesse, das heisst dann hier 250 und ich habe mal 245, mal 250) aber die Qualitaet ist da teils doch eher fraglich. Ausserdem entspricht die Schuhmode in Korea (wie aber auch in China und Japan) nun leider so gar nicht meinem Geschmack, da ich an einen Schuh den irrwitzigen Anspruch stelle, darauf auch mehr als 10 Meter am Stueck laufen zu koennen.

Die Koreanerin (Koreanerin ersetze man wahlweise durch Japanerin/Chinesin) ist da weniger anspruchsvoll: Schuhe muessen schoen sein, lautet da oft die einzige Devise. Und passen muessen sie auch nicht zwangslaeufig. Das aeussert sich dann in so wunderbaren Beobachtungen wie Japanerinnen, die in mindestens zwei Nummern zu grossen (oder auch kleinen) Schuhen durch die Gegend watscheln, weil es das Wunschmodell wohl nicht mehr in der passenden Groesse gab. Entsprechend darf man sich auch den Laufstil auf den Tokyoter Strassen vorstellen und das ist eine Stadt, in der man sich auch in superbequemen Sneakers einen Wolf laufen kann.



Die Koreanerin an sich traegt im Schnitt zwar häufiger passende Schuhe als die Japanerin, dafuer kommt aber z.B. eine unserer Dozentinnen bestaendig mit Schuhen in die Uni, die wir in D bestenfalls zum Ballkleid tragen wuerden (naja, und auch dann wahrscheinlich nicht). Das heutige Modell bestach mit silbernem Flitter und Schleife on top...

Das permanente Tragen von Gesundheitsschuhen gipfelt dann auch darin, dass die Koreanerin an sich in einen permanenten Laufstreik tritt. Waehrend meiner einer von der U-Bahn aus mit undekorativen Adidas-Tretern beschuht, keuchend und schwitzend bei 95% Luftfeuchtigkeit den Huegel zur Uni raufstapft (aaeehh, raufstapfen wuerde...), darf man die weiblichen Vertreter der Spezies "Koreaner" dabei beobachten, wie sie sich entweder a) an der Bushaltestelle darum schlagen, mit 25 Frau gleichzeitig in einen Bus steigen zu wollen, bei dem 100 andere Koreanerinnen die Idee schon vor ihnen hatten oder sich b) mit den gleichen 25 Damen um das naechste freie Taxi pruegeln. Naja, ich sitze derweil dekadent im klimatisierten deutschen Mittelklassewagen und wohne dem Schauspiel halt quasi von der Buehne aus bei... :-) Macht wohl auch mehr Spass...

Kyoto - Wandertour Teil zwei

... und alles begann so harmlos. Am Bahnhof stand ein Shuttlebus unseres Hotels, das Zimmer war auch prima und beim Einchecken bekamen wir ein Touri-Info-Paket nebst Stadtplan, der uns erstmal übersichtlicher vorkam als der in unserem Reiseführer. Die Stadt sah darauf auch irgendwie gar nicht so gross aus...

... ein Irrtum, wie wir nach einstündigem Fussmarsch nach Gion dem bekanntesten Geisha-Distrikt Kyotos feststellen durften.

Entschaedigt wurden wir mit sage und schreibe 8! Geishas bzw. Maikos, die von Auftrag zu Auftrag unterwegs, durch die Strassen des Viertels liefen. Maikos sind angehende Geishas und unterscheiden sich von den "fertigen" Geishas in Frisur und Kimono. Super umfassende und spannende Infos ueber Geishas, Maikos und das ganze Drumherum findet man unter http://www.hanamachi.de/, wir lassen es hier bei ein paar Fotos bewenden:





Am zweiten Tag in Kyoto haben wir uns unter anderem den Kiyomizu-dera einen der vielen Tempel in Kyoto angeschaut. Die Idee hatten ausser uns noch gefuehlte 100 japanische Schulklassen, so dass die Einsamkeit der Kyoto'er Bergwelt uns leider verborgen bleiben sollte.



Der mieseste Job Japans...



... sonst duerfen die wenigstens ihr Gesicht verstecken:



Da bekommt das typisch asiatische Problem des "Gesicht verlierens" doch gleich einen ganz anderen Geschmack!

Tokyo - oder auch...

... Wanderurlaub in Japan und das ganz ohne Berge.

Im Mai waren wir fuer eine Woche in Japan unterwegs. Frederik ist zuerst alleine zwecks Dienstreise - oder wahlweise einem dreitägigen Sashimimarathon - nach Hakone geflogen. Pamela durfte erst noch ihre Sprachkursprüfungen hinter sich bringen (selbst Schuld, wer den Sprachkurs nicht gemütlich im Privatinstitut absolviert sondern unbedingt an eine Uni gehen muss) und ist dann zum gemeinsamen einwöchigen Urlaub nachgekommen.

Kaum angekommen in Tokyo erwartete uns dann schon die erste Überraschung. Nachdem Pamela das breit grinsende Kopfschütteln auf die Frage des Zollbeamten, ob sie Drogen im Gepäck hat, direkt mal mit dem - genauso breit grinsenden - Filzen ihres Rucksackes bezahlen durfte, wollten wir uns per Bahn auf den Weg in die Stadt machen. Verwöhnt von der Seouler U-Bahn, in der alle Pläne sowohl auf Hangeul als auch Englisch hängen, mussten wir in Japan allerdings erstmal feststellen, dass dem auf dem Haneda Airport nicht so ist, als uns ein freundlicher Japaner fragte "Kann ich Euch helfen?" Auf Deutsch. Autsch, wir sehen wohl doch deutscher aus als wir dachten, aber mit Hilfe dieses freundlichen Zeitgenossen sassen wir dann bald im richtigen Zug. Eine Station vor Ankunft fragte dann ein freundlicher älterer Herr "Kommen Sie aus Deutschland?" Auf Deutsch. Naja, davor hatten wir uns wenigstens auf Deutsch unterhalten, war also nicht ganz so schwierig rauszufinden. Das eigentlich beeindruckende: der Mann hatte sein Deutsch komplett aus einem Radiokurs gelernt, sprach absolut fehlerfrei und fast fliessend und gestand uns auch noch, dass ausgerechnet wir nun die ersten lebenden Objekte sein sollten, an denen er seine Sprachkenntnisse testen konnte. Wow - das war echt unglaublich!

In Tokyo haben wir uns dann mit Sandra, Thomas und Daniel - VW-Kollegen von Frederik - getroffen, die wie Frederik vorher auf Dienstreise im Land der aufgehenden Sonne unterwegs waren und vor dem Rückflug noch ein bisschen Sightseeing einschieben konnten. Gemeinsam ging es also zum Meiji-Schrein, die Omotesando rauf und runter (ein Vorgeschmack auf den Wanderurlaub), nach Shibuya (siehe vorheriger Post) und schlussendlich zum wahrscheinlich lustigsten Schnitzel unseres Lebens. Sandra, die zweite Ketchup-Bestellung zerreisst uns jetzt noch vor Lachen! Let's have more fun in Seoul!




An den weiteren Tagen in Tokyo sind wir dann zu zweit durch Tokyo gewandert. Ja, gewandert. Natürlich sind wir auch ab und an mal U-Bahn gefahren, weitgehend aber - ja, man sieht dann ja auch mehr - per Pedes unterwegs gewesen.

Und zwar:

... am Kaiserpalast, dessen Gelände man in der Regel ja leider nicht betreten darf.


... auf dem Tsukiji-Fischmarkt.
Foto: Riesen-Sashimi - So sieht Thunfisch also vor dem Umzug in diese kleinen ölgetränkten Dosen aus!


... an der Harajuku Station, an der sich auf der Bruecke zum Yoyogi-Park jedes Wochenende Tokyos absonderliche Teenager versammeln, um Coz'Play zu betreiben - in Ansaetzen vielleicht die japanische Antwort auf Nina Hagen!


... in Yokohama, wo wir uns Chinatown angeschaut haben und selbst in Frederiks mitteleuropäischer Schuhgroesse neue Schuhe fuer weitere Wandertouren gefunden haben!


... samt neuer Schuhe ging es dann am nächsten Tag ins Tokyo Disneyland. A-Hörnchen und B-Hörnchen waren auch da und - yeah! Pluto!

Weiter geht's in Kyoto...

Shibuya

Die wohl bekannteste Kreuzung der Welt...




Das Schauspiel wiederholt sich ca. alle 3 Minuten. Wo kommen die nur alle her???

Lang, lang ist's her

Wir sind noch da. In den letzten Wochen äh, Monaten waren wir


a) zu beschäftigt (Japan, unser erster Besuch hier in Korea, Saipan, Arbeit und Sprachkurse) haben uns dann doch ganz schön auf Trab gehalten. Aber gut so, gibt es jetzt halt umso mehr zu erzählen

und

b) auch ab und zu echt zu faul. 

Aber wir geloben Besserung, hier geht's jetzt weiter...